Der Rabbiner Ruven Bar Ephraim, Jüdische Liberale Gemeinde Or Chadasch Zürich, wird am Donnerstag, 23. Februar, um 19 Uhr im Seminarraum der Alten Synagoge Essen, Edmund-Körner-Platz 1, einen Vortrag über „Judentum und Ökologie“ halten. Der Eintritt ist frei.
Die Hebräische Bibel – oder wie Christen es nennen, das „Alte Testament“ – ruft zur Fruchtbarmachung der Erde und zu ihrer Bewahrung auf. Mit den Ressourcen ist schonend umzugehen. Haustieren etwa ist ebenfalls ein Ruhetag zuzubilligen. Jungvögel darf man nicht aus ihrem Nest stehlen oder das Lamm nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
Ein Hauptanliegen des liberalen Judentums ist die „Verbesserung der Welt“, der „Tikkun Olam. Was bedeutet dies heute? Aus welchen rabbinischen und späteren Quellen speist sich diese Weltanschauung? Jahrhundertlang waren Juden eine Minderheit: Sollen sie sich in aktuelle politische Debatten der Mehrheitsgesellschaft einbringen?‘
Moderne jüdische Inhalte sind deutschen Medienschaffenden kaum bekannt: Judentum wird allenfalls mit der NS-Vernichtung verbunden. Ist aber nicht gerade die jüdische Idee von der Unerlöstheit der Welt eine Triebfeder moderner ökologischer Bewegungen?
Zum Referenten:
Rabbiner Ruven Bar Ephraim wurde 1959 in Amsterdam geboren und wanderte 1978 nach Israel aus, wo er im Jahr 1992 sein Studium der Bibelwissenschaften und der jüdischen Geschichte an der Hebräischen Universität von Jerusalem beendete. Ein Jahr später erlangte er den Master of Hebrew Letters des Hebrew Union College – des liberalen Rabbinerseminars – und erhielt seine Ordination. Er war in verschiedenen liberalen jüdischen Gemeinden Rabbiner, darunter in Nahariya und in Den Haag. Seit 2007 ist er Rabbiner in der jüdischen liberalen Gemeinde Or Chadasch in Zürich. Seit 2016 ist er Vorsitzender der European Rabbinical Assembly (ERA), des Verbandes liberaler, progressiver und Reformrabbiner in Europa. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.
Quelle: Stadt Essen, www.essen.de