Ein würdevolles Fastenbrechen mit vielen emotionalen Höhepunkten im Ramadan 2018
Alljährlich feiern Muslime auf der ganzen Welt den Fastenmonat Ramadan. Zu diesem Anlass hat die Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E)im zweiten Jahr infolge am 04.06.18 zum gemeinsamen Fastenbrechen eingeladen, um den gegenseitigen Dialog, die Begegnung und das Miteinander in der Stadt weiter zu fördern.
Gefolgt sind dem Ruf in das prachtvolle Le Palais über 250 Gäste, darunter hohe Würdenträger wie Herr Thomas Kufen – Oberbürgermeister der Stadt Essen – und Herr Sener Cebeci, Generalkonsul der türkischen Republik in Essen. Außerdem erschienen politische Akteure aus der Kommunal- und Landesebene über die Parteigrenzen hinweg, sowie Vertreter der Verwaltung, von Bildungseinrichtungen,der Wirtschaft und Wissenschaft sowie verschiedener Religionsgemeinden und Migrantenorganisationen.
In diesem Sinne sagte Herr Muhammet Balaban – Vorsitzender der Kommission Islam und Moscheen in Essen -in seiner Begrüßungsrede: „Hier und heute ist die Vielfalt unserer Stadt repräsentiert. Ihre Anwesenheit vermittelt ein Zugehörigkeitsgefühl und ist die beste Anerkennung unserer Arbeit.“
Herr Thomas Kufen äußerte sich in seinem emotionalen Grußwort ähnlich und unmissverständlich deutlich: „Die Stärke unserer Stadt ist die Vielfalt. Und die Muslime gehören selbstverständlich dazu. Das zeigt das Fastenbrechen.“Im Interview sagte er ferner:„Muslime leisten in der Stadt Essen einen wichtigen Beitrag im Bereich Bildung, Sport und Zusammenhalt.“
Auch Herr Şener Cebeci fand in seiner Rede verbindende Worte und machte auf den Mehrwert des Zusammenkommens aufmerksam: „Das Fastenbrechen bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft sowie Religionen zusammen und schafft dadurch einen Beitrag zur mehr Akzeptanz.“
Neben den Grußworten bereicherte Prof. Dr. Dirk Halm vom Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung, mit einem Impulsvortrag die Veranstaltung. Er referierte zu den aktuellen Entwicklungen der Wohlfahrtspflege in den Islamischen Gemeinden und stellte fest: „Viele muslimische Gemeinden leisten jenseits der religiösen Angelegenheiten einen zentralen Beitrag im Bereich der Betreuung für Jugend und Senioren.“ Es gäbe zwar noch strukturelle Probleme, weil Muslime mehrheitlich ehrenamtlich arbeiten, aber umso bedeutender sei die Vernetzung, wie dies am Beispiel von KIM-Essen deutlich werde.„KIM-Essen ist immens wichtig, um Diskurse zu bündeln, sich über gemeinsame Interesse im Klaren zu werden und Ansprechpartner für Politik zu sein. Die Zusammenarbeit trägt Früchte und ist förderungswürdig.“
Die Veranstaltung erreichte ihren emotionalen Höhepunkt, als alle Mitgliedsgemeinden des KIM-Essen und weitere Vertreter der Religionsgemeinschaften auf die Bühne kamen. Zusammen bilden sie den Initiativkreis der Religionen in Essen (IRE), die mit dem Pax-Bank-Preis 2018 ausgezeichnet worden sind, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Damit wurde der wertvolle Beitrag im interreligiösen Dialog gewürdigt.
In anregenden Gesprächen unterhielten sich die Anwesenden bis am Sonnenuntergang der Gebetsruf rezitiert wurde und Stille einkehrte. In diesen Momenten brachen die Muslime ihr fasten und verzehrten mit den Gästen das gemeinsame Mahl. Begleitet wurde der Abend von Koranlesungen, Bittgebeten und musikalischer Untermalung.
Für Alexandra Becker vom Essener Sportbund war es das erste Fastenbrechen. „Mir hat besonders gut gefallen, dass so viele verschiedene Religionen zusammengekommen sind. Dadurch habe ich den Islam besser kennengelernt.“ Katrin Maibaum, vom Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V. sagte: „Besonders die Betonung des Dialogs hat mit sehr gut gefallen. Und Christoph Kalka fasste die Veranstaltung mit folgenden Worten zusammen: „Es war ein gelungener Abend für ein gutes Miteinander in der Stadt“.
Quelle: Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E), www.islam-in-essen.de – Bild: KIM-E / Said Rezek