Interkulturelle Woche 2017 steht in den Startlöchern

Projekt Arche Noah stellt das IKW-Programm vor. Höhepunkt ist das Arche Noah Stadtfest am 23. und 24. September auf dem Kennedyplatz

Essen. Filme, Ausstellung, Theater und vieles mehr: Das Programmheft der Interkulturellen Woche 2017 (16. bis 24. September 2017) ist prall gefüllt. Einige Highlights stellte das Projekt Arche Noah am heutigen Freitag vorab der Presse vor. Das diesjährige Thema der Arche Noah lautet „Miteinander Vielfalt leben“ – angelehnt an das Motto der Europäischen Union „In Vielfalt geeint“.

Das erste Highlight ist die Eröffnung der IKW im UNESCO-Welterbe Zollverein, Areal A [Schacht XII] am 16. September.

Dem hierzulande fast unbekannten „portugiesischen Schindler“ Aristides de Sousa Mendes widmet die Marktkirche eine Ausstellung: „Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. Aristides de Sousa Mendes – Ein Beispiel für Zivilcourage“ (19.9-20.10.2017) zeichnet den ungewöhnlichen Lebensweg dieses portugiesischen Diplomaten nach, der alles riskierte, um rund 30.000 Menschen vor den Nazis zu retten, und am Ende drastisch für seinen Mut bezahlen musste.

Um Aristides de Sousa Mendes geht es auch im Film „Désobéir – Nicht Gehorchen“, den die Alte Synagoge am 19. September (19 Uhr) zeigt. Zwei weitere Filme der IKW beschäftigen sich mit Themen wie Heimat, Sehnsucht und Fremdsein: „Hadi Tschüss“ wird in Kooperation mit der Stiftung Zentrum für Türkeistudien am 17. September im Astra Theater (12 Uhr) gezeigt, Pro Asyl/Flüchtlingsrat Essen präsentiert im Filmstudio Glückauf am 18. September den Dokumentarfilm „Alles Gut“ (20 Uhr).

Das Theater Courage spielt am 19. und 20. September (jeweils 20 Uhr) das Stück „Flüchtlingsgespräche“ nach Bertolt Brecht – ein packender Stoff, der heute aktueller scheint denn de.

Geflüchtete und Einheimische begegnen sich am 20. September (15-18 Uhr) beim Willkommensfest für Geflüchtete auf der Zeche Carl, zum Beispiel beim gemeinsamen Singen, Tanzen, Tischtennis- oder Fußballspielen und beim Stockbrotrösten am Lagerfeuer.

Abschluss und Höhepunkt der IKW ist das Arche Noah Stadtfest am 23. und 24. September auf dem Kennedyplatz. Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus der ganzen Stadt beteiligen sich an dem zweitägigen Fest. „Mitten in der Stadt ist für jeden Besucher erlebbar, wie ein friedliches und freudvolles Miteinander gelingen kann – wir freuen uns auf Menschen aus allen Kulturen“, sagt Benedikte Baumann, Künstlerische Leiterin der Arche Noah.

Das musikalische Programm reicht von mitreißender Samba über Rockmusik bis hin zu christlichem Pop. Highlight ist das große „Happening der Weltmusik“ zum Abschluss des Samstagabends (ab 19.30 Uhr) mit der Gruppe Culture Pool & Gästen. Gute Laune ist vorprogrammiert: „Unsere Musik geht in die Beine. Wir treten mit unserer regulären Besetzung aus neun Musikern auf und bringen mindestens drei Gastmusiker mit“, kündigt Bassist Ralf Jahn an.

Mit der IKW 2017 feiert die Arche Noah Essen zugleich ihr fünfjähriges Bestehen. Das Gemeinschaftsprojekt des Initiativkreises Religionen in Essen (IRE) und der Stadt Essen, vertreten durch das Kommunale Integrationszentrum (KI), ist das ganze Jahr über in Essen aktiv. Mit unterschiedlichen Projekten setzt sie ein starkes Signal für Völkerverständigung, Toleranz und Respekt. „Das Arche Noah-Projekt bietet eine gelungene Plattform für ein gemeinsames Handeln der unterschiedlichen Beteiligten. Über diese gemeinsame Arbeit wird Vertrauen langsam und kleinschrittig auf allen Ebenen aufgebaut“, sagt Tuncer Kalayci vom KI.

Ideengeber für die Arche Noah ist unter anderem die Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E), ein lokaler Dachverband der muslimischen Einrichtungen in Essen, dem die Mehrheit der Essener Moscheen angehören. „Jeder Mensch hat einen Platz auf der Arche Noah. Genau dies wird in unserer Stadt mit diesem Projekt gelebt“, sagt Muhammet Balaban, Vorsitzender der KIM-E und Mitglied im Initiativkreis Religionen in Essen.

Gefördert wird die Arche Noah durch die Stadt Essen, die Stiftung Mercator und die Sparkasse Essen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Seite www.archenoah-essen.de