Vortrag von Friedrich Battenberg am Donnerstag, 12. Januar, um 19 Uhr im Seminarraum der Alten Synagoge. Der Eintritt ist frei.
Das 16. Jahrhundert ist eine Wendezeit für die Juden Mitteleuropas. Sie waren bis 1520 aus fast allen Städten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie aus Spanien und Portugal vertrieben worden und siedelten sich auf dem Lande, im großen Königreich Polen-Litauen, und in Norditalien an. Was bedeutet das Auftreten der Reformatoren für die Juden? Wie nahmen sie diese wahr? Wie war das jüdische Leben organisiert? Wie verteidigten die Juden sich gegen christliche theologische Anwürfe? Welche Auswirkungen hatte die Reformation auf die Juden Mitteleuropas? Wie griffen die Herrscher in jüdisches Leben ein?
Zum Referenten:
Professor Friedrich Battenberg wurde im hessischen Erbach geboren. Sein rechtswissenschaftliches Studium an der Universität Frankfurt und sein Referendariat schloss er mit Assessorexamen und einer Promotion zur Justizgeschichte ab. 1984 erwarb er die Venia Legendi für mittelalterliche und neuerer Geschichte; 1989 wurde er zum Außerordentlichen Professor an der TH (heute TU) Darmstadt ernannt. Er absolvierte eine Archivarausbildung und leitete schließlich bis 2011 das Staatsarchiv Darmstadt. Professor Friedrich Battenberg ist ein Kenner der Rechtsgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Er arbeitete am Standardwerk Germania Judaica III, einem dreibändigen Lexikon der jüdischen Gemeinden des Spätmittelalters, maßgeblich mit und publizierte den großen Überblick „Das Europäische Zeitalter der Juden“ (Darmstadt 1990), das in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Die Einführung übernimmt Professor Stefan Brakensiek, Historisches Institut der Universität Duisburg-Essen.
Quelle: Stadt Essen, www.essen.de