Im Rahmen einer Gedenkfeier erinnern Oberbürgermeister Thomas Kufen und Schalwa Chemsuraschwili, Jüdische Kultusgemeinde Essen, am Montag, 9. November, um 19 Uhr in der Alten Synagoge Essen an die Verwüstung und Zerstörung von über 1.400 Synagogen und Gebetssälen. Das musikalische Rahmenprogramm wird von Roswitha Dasch und Ulrich Rauhe gestaltet.
Der 9. November ist in der jüdischen Erinnerungskultur der spezifische Gedenktag an den Untergang des deutschen Judentums. Damals wurden 30.000 Menschen verhaftet und 400 ermordet oder in den Tod getrieben.
In diesem Jahr erinnert man in ganz Europa mit zahlreichen Feierlichkeiten an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren. Diese sollen aber nicht das Gedenken an die zerstörten Synagogen vergessen machen. Vor allem sollen bei den Gedenkfeierlichkeiten die Deportationen im Fokus stehen, die bis September 1943 andauerten. So ist beispielsweise bis heute nicht bekannt, welche jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger am 10. November 1941 aus Essen über Düsseldorf nach Riga deportiert worden sind.
Zerstört wurden jüdische Zentren, wie Wilna oder Vilnius in Litauen, das als „Jerusalem von Litauen“ in die Geschichte einging. Um 1930 waren 55.000 der Einwohner jüdisch und machten fast dreißig Prozent der Stadtbevölkerung aus. Dieser bedeutenden jüdischen Gemeinde sind die musikalischen Beiträge gewidmet, jiddische Lieder aus „Wilne“.
Quelle: Stadt Essen, www.essen.de // Beitragsbild: Außenansicht der Alten Synagoge – Haus jüdischer Kultur mit neuer Umfeldgestaltung, 2010 | Copyright: Stadtbildstelle Essen, Peter Prengel