Muslime wurden erstmals vom Erzbistum Berlin zum Fastenbrechen eingeladen. Man wolle den Ramadan wertschätzen. Kirchenintern gibt es auch Kritik.
Das Erzbistum Berlin hat erstmals Muslime und Katholiken zu einem „festlichen Fastenbrechen“ eingeladen. Die Feier findet am Freitag in der Katholischen Akademie statt, wie das Erzbistum am Dienstag ankündigte.
Zur Begründung erklärte Diözesanadministrator Tobias Przytarski, der Fastenmonat Ramadan sei ein Zeichen lebendigen muslimischen Glaubens. „Dies wollen wir mit unserer Einladung wertschätzen und von uns aus zu Begegnung und zum Gespräch über Gott und die Welt einladen. Dafür bietet das allabendliche Fastenbrechen im Ramadan den idealen Rahmen“, so der Prälat. Przytarski leitet das Erzbistum bis zum 19. September. Dann tritt der neue Berliner Erzbischof Heiner Koch sein Amt an.
Die Leiterin der bischöflichen Stabsstelle für interreligiösen Dialog, Vera Krause, sagte auf Anfrage, kirchenintern gebe es auch die Kritik, dass das Erzbistum zur Pflege muslimischen Brauchtums einlade. Zugleich verteidigte sie den Schritt als „überfällig in einer religiös vielfältigen Stadt“. Es sei eine „geschwisterliche Geste im Glauben“ von Christen, die ebenfalls Fasten als religiöse Tradition hätten.
Zum Programm gehören ein Vortrag über islamische Seelsorge in Deutschland, eine Koranrezitation und ein Tischgebet. Ab 21.28 Uhr soll das Fasten gebrochen und gemeinsam gegessen werden. Musikalisch gestaltet wird der Abend durch das Berliner „Orient Ensemble“, das traditionelle Instrumente Vorderasiens und klassische europäische Instrumente vereint. (KNA, iQ)
Quelle: Islamiq, www.islamiq.de // Beitragsbild: 13dede – freeimages