Jüdisches Leben und jüdische Kultur tragen nach den Worten von Sozialminister Guntram Schneider dazu bei, dass Nordrhein-Westfalen heute ein Land der Vielfalt ist. „Ich bin dankbar dafür, dass Sie hier sind“, sagte Minister Schneider in Düsseldorf anlässlich des Auftakts der Jüdischen Kulturtage an die Adresse der jüdischen Gemeinden in NRW. „Und ich bin froh, dass Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats, die Juden in Deutschland zum Bleiben ermuntert hat. Sie gehören zu NRW – unser Land braucht sie.“
Gerade erst habe man sich in aller Welt an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 70 Jahren erinnert, so Schneider weiter. „Da ist es besonders beschämend, dass wir immer wieder Anschläge auf Synagogen zu beklagen haben – und sogar Anschläge auf Menschen, wie in Paris oder Kopenhagen. Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte ist es aus heutiger Sicht ungeheuer wichtig, dass es in Deutschland wieder jüdisches Leben und eine jüdische Kultur mit allen ihren Facetten gibt. Dies ist für uns gleichermaßen eine Bereicherung und eine Mahnung.“
Die Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015 stehen unter dem Motto „angekommen – jüdisches (er)leben“. Es bezieht sich darauf, dass die jüdischen Gemeinden die Zuwanderung und Integration von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus der ehemaligen Sowjetunion gut bewältigt haben. „Sie sind bei uns im wörtlichen und im übertragenen Sinne gut angekommen“, sagte Minister Schneider. Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen in 19 jüdischen Gemeinden mehr als 30.000 eingetragene Mitglieder.
Die Jüdischen Kulturtage im Rheinland finden in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Vom 22. Februar bis zum 22. März sind mehr als 360 Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Vorträge, Filme und Ausstellungen geplant. Die Kulturtage sind ein gemeinsames Projekt von 15 Kommunen und einem Kreis, des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein in Kooperation mit der Synagogen-Gemeinde Köln, des Landschaftsverbandes Rheinland und des NRW KULTURsekretariats Wuppertal. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, haben die Schirmherrschaft übernommen.
Quelle: NRW.de, www.nrw.de